Die Sache mit den Sheltie-Ohren

Das Kippohr ist ein typisches Rassemerkmal des Shelties. Die Haltung der Ohren sowie der Grad des Vornüberkippens der Ohrspitzen beeinflussen entscheidend den Gesichtsausdruck des Shelties.

Gerade weil die Ohren so auffällig und charakteristisch sind, sind die Anforderungen an korrekte Ohren strenger als bei vielen anderen Rassen.

Bild: Sunny (groß)
Sunny

Abweichungen vom Ideal

Vielfach gibt es Abweichungen vom Ideal. Manchmal sind die Ohren zu schwer, häufiger jedoch neigen Shelties zu Stehohren, die sie wie einen Spitz oder Fuchs aussehen lassen. Ein Sheltie mit Stehohren hat auf Ausstellungen keine Chancen, so prachtvoll er sonst auch sein mag.

Die Sheltie-Leute in der ganzen Welt haben sich daher stillschweigend geeinigt, dass das Anwenden gewisser kosmetischer Hilfen, um das Kippen der Ohren zu fördern, nicht sittenwidrig ist. Nur im Ausstellungsring muss das Ohr im Naturzustand vorgezeigt werden.

Kritische Phase: Jugendalter

Besonders kritisch scheint das Jugendalter zu sein. Während der Zahnungsperiode (ca. 4 bis 8 Monate) werden viele zuvor gut kippende Ohren zu Stehohren. Bereits beim ersten verdächtigen Aufrichten einer Ohrspitze sollte man eingreifen, denn haben sich die Ohren erst einmal als Stehohren stabilisiert, lassen sie sich kaum mehr korrigieren.

Schon mancher Sheltie-Besitzer, der anfangs meinte, dass ihm Stehohren nichts ausmachen, musste später feststellen, dass er seine Meinung änderte – dann jedoch war es oft zu spät.

Methode zur Ohrkorrektur

Eine einfache Methode zur Förderung des Kippens ist das Beschweren der Ohren mit einer kleinen Kugel aus gut durchgeknetetem Multi-Fix (z. B. von Pritt). Diese wird in die saubere Innenseite der Ohrspitze auf die Haare gedrückt. Um ein Verkleben zu vermeiden, kann der Gummi anschließend mit etwas Kohlestaub abgepudert werden – dies ist jedoch nicht zwingend notwendig. Durch das Puder fällt er an der dunklen Ohrspitze weniger auf.

Der Sheltie empfindet dadurch keinerlei Belästigung. Das Gummiplätzchen hält etwa zwei bis drei Wochen und fällt dann von selbst heraus.

Regelmäßige Kontrolle

Wenn das Gummi später verloren geht und man es nicht bemerkt, hat der Sheltie möglicherweise bereits stabile Kippohren entwickelt. Sollte sich das Ohr wieder aufrichten, sollte keinesfalls mit der Wiederholung der Beschwerung gewartet werden.

Diese Methode hat sowohl Befürworter als auch Gegner. Es gibt zudem weitere Möglichkeiten, das Sheltie-Ohr zum Kippen zu bringen. Das Ergebnis ist die kleine Mühe wert – auch wenn es etwas länger dauern sollte.