Der Shetland Sheepdog

Der Shetland Sheepdog – Spitzensportler mit Feingefühl.

Für viele ist er die Miniaturform des Langhaarcollies, doch der Shetland Sheepdog – liebevoll Sheltie genannt – ist weit mehr als das. Er vereint die Eigenschaften eines sportlichen Arbeitshundes mit der Sensibilität eines treuen Begleiters.

Bild: Alice und Chilly (groß)
Alice und Chilly

Schönheit mit Geschichte

„Ein kleiner, langhaariger Arbeitshund von großer Schönheit (…) Das üppige Haarkleid, die üppige Mähne und Halskrause und ein schön geformter Kopf mit einem lieblichen Ausdruck verbinden sich zum idealen Erscheinungsbild.“ – So beschreibt der offizielle Rassestandard den perfekten Sheltie. Doch hinter seinem hübschen Äußeren steckt eine spannende Geschichte.

Die Wurzeln des Shelties liegen auf den rauen Shetland-Inseln, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Schottland. Bis zum 15. Jahrhundert gehörten diese Inseln zu Norwegen, sodass vermutlich auch skandinavische Rassen Einfluss auf das Sheltie-Erbgut hatten. Ursprünglich war dieser kleine Charmeur also ein Mischling – ein Gedanke, der heutigen Züchtern vielleicht schwerfällt, aber seine Vielseitigkeit erklärt.

Vom Farmhund zum Familienhund

Auf den Shetland-Inseln mussten die kleinen Farmhunde vielseitige Aufgaben übernehmen: Sie hielten mit lautstarkem Gebell das Vieh von Feldern fern, halfen beim Schafabtrieb und begleiteten die berühmten Shetland-Ponys. Dabei waren sie genügsam, pflegeleicht und an das raue Wetter angepasst.

Erst im 20. Jahrhundert erregten Shelties auf Ausstellungen Aufmerksamkeit. Ihr Aussehen war anfangs noch sehr unterschiedlich, doch mit der Gründung des „Scottish Shetland Sheepdog Club“ im Jahr 1909 wurde die Grundlage für die heutige Zucht gelegt. 1914 folgte die offizielle Anerkennung durch den Kennel Club, den britischen Dachverband für Hundewesen. In Deutschland wurde der erste Sheltie 1935 beim „Reichsverband für das Deutsche Hundewesen“ eingetragen.

Intelligent, sensibel und anhänglich

Der Sheltie ist weit mehr als ein schöner Hund. Wer einen fröhlichen, intelligenten und sensiblen Begleiter sucht, trifft mit ihm die richtige Wahl. Er hängt mit Hingabe an seinen Menschen und reagiert feinfühlig auf Stimmungen. Seine Lernfreude macht die Erziehung einfach – oft reicht ein strenger Ton oder ein erhobener Zeigefinger als Korrektur.

Fremden begegnet der Sheltie zurückhaltend bis misstrauisch, jedoch ohne übertrieben ängstlich oder nervös zu sein.

Ein echtes Allroundtalent

So anhänglich und pflegeleicht der Sheltie auch ist, er hat einen ausgeprägten Arbeitswillen. Er möchte gefordert und beschäftigt werden – sei es mit Flyball, Obedience, Fährtenarbeit oder sogar Dogdancing. Besonders im Agility-Miniparcours gehört der Sheltie zu den Topfavoriten und beeindruckt mit seiner Sprungkraft.

Dank seiner kompakten Größe ist er auch für Wohnungen gut geeignet, doch sein Bellverhalten sollte nicht unterschätzt werden. Ursprünglich dafür gezüchtet, Vieh mit lautem Gebell zu vertreiben, meldet er heute gerne alles, was sich bewegt – ob Postbote, Katze oder Nachbar. Mit Geduld und Konsequenz lässt sich dieses Verhalten jedoch gut in den Griff bekommen.

Fazit

Der Sheltie ist ein intelligenter, sportlicher und sensibler Hund, der viel Nähe zu seinem Menschen sucht. Wer ihm Zeit, Erziehung und eine sinnvolle Beschäftigung bietet, gewinnt einen treuen Begleiter fürs Leben.